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Tierisches Liebespaar: Rinder weiter auf der Flucht

Schwarzbuntes Niederungsrind auf der Weide

Ein tierisches Liebespaar ist in Ober-Mörlen auf der Flucht: Erst büxte ein Bulle aus, dann holte er sich noch eine Begleiterin von der Weide. Seitdem läuft die Fahndung.

Er sollte eigentlich nur umziehen, von einem Stall in den anderen. Aber ein Bulle aus Ober-Mörlen (Wetterau) hatte darauf am Dienstag offenbar überhaupt keine Lust. Ein paar Meter vor dem neuen Zuhause hüpfte der Bulle aus dem Transportanhänger und machte sich aus dem Staub.

Um ihn wieder gefügig zu machen, kam den betroffenen Landwirten eine Idee: Sie stellten ein paar weibliche Rinder raus, um den heißblütigen Bullen anzulocken. Das Problem: Dem gelang es stattdessen wohl, eins der Tiere um den Huf zu wickeln. Die offenbar schockverliebte Kuh büxte einfach mit aus und rannte dem Bullen hinterher – beide Tiere konnten bisher nicht wieder eingefangen werden, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Polizei suchte mit Drohne

Nach der gemeinsam Flucht folgte eine intensive Fahndung nach dem tierischen Liebespaar. Die Polizei suchte unter anderem mit einer Drohne, hat die koordinierte Suche inzwischen aber eingestellt.

Die Landwirte sind den Rindviechern dagegen weiter auf den Fersen. Weil die Suche nach dem Motto "lieber lebendig als tot" läuft, haben sie einen Schützen engagiert, der die Tiere per Betäubungspfeil umlegen soll.

Zuletzt gesehen am Waldrand

Momentan ist aber unklar, wo sich das flüchtige Liebespaar aufhält. Zuletzt gesichtet wurden "Bonnie und Clyde" am 1. Mai in der Nähe des Waldgebiets Winterstein an der L275 zwischen dem Ortsteil Langenhain-Ziegenberg und Ober-Mörlen.

Übersehen kann man die Tiere wohl kaum: Ein Bulle kann eine Tonne und mehr wiegen und bis zu 40 km/h schnell rennen. Bullen gelten grundsätzlich als scheu, jedoch können sie durchaus gefährlich werden. Es ist schon vorgekommen, dass Landwirte von aggressiven Bullen getötet wurden.

Förster rät zur Vorsicht

Dass die Tiere so schwer zu finden sind, wundert den für Ober-Mörlen zuständigen Hessen-Forst-Revierleiter Benjamin Biggel wenig. "Wir haben hier riesige Flächen", erklärte er auf hr-Anfrage am Freitag. Allein der Staatswald Winterstein umfasse mehr als 760 Hektar. "Da können sich ein Bulle und eine Kuh wunderbar drin verstecken."

Biggel rät Spaziergängern in der Region, die Gefahr nicht zu unterschätzen. "Eine Kuh, die kein Kalb hat, ist relativ zufrieden mit einer gewissen Distanz – ein Stier oder ein Bulle sieht die Sache unter Umständen anders." Wer im Waldgebiet Winterstein oder in den angrenzenden Gebieten unterwegs sei und die Tiere entdecke, solle deshalb ausreichend Abstand halten und den Rindviechern lieber aus dem Weg gehen.

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